Gedenktag 9. November: Mahnwache am Marktplatz und Konzert in der ehemaligen Synagoge


Am 9. November 2024 fand anlässlich des Gedenktages wieder die traditionelle Mahnwache am Marktplatz in Wittlich statt. Jedes Jahr am 9. November um 17 Uhr gedenken die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für eine Stunde schweigend den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern, die Opfer von Gewalt- und Gräueltaten wurden. Begleitet wurde die Veranstaltung traditionell vom Arbeitskreis Jüdische Gemeinde Wittlichs, vom Emil-Frank-Institut und vom Kulturamt sowie von engagierten Schülerinnen und Schülern des Umkreises, die die Mahnwache mit Textpassagen begleiteten. In diesem Jahr verwiesen die Texte auf das Schicksal der Familie Ermann, die gewaltsame Repression unter dem nationalsozialistischen Regime erlitt – darunter den Verlust von Geschäftsbetrieben und Wohneigentum bis zu Flucht, Deportation und Ermordung.

Nach der einstündigen Mahnwache folgte der Gang zur ehemaligen Synagoge Wittlichs, wo die am Marktplatz mitgenommenen Kerzen und zwei Kränze durch Bürgermeister Joachim Rodenkirch und der Ersten Beigeordneten Elfriede Meurer niedergelegt wurden.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch verwies in seiner Ansprache an die Teilnehmenden auf die aktuelle Situation in Europa hin, die Bedrohung durch kriegerische Konflikte und sich verhärtende gesellschaftliche und politische Lagen sowie auf die Notwendigkeit des Friedens und der Verständigung unter den Völkern und allen Religionen. Anschließend fand in der ehemaligen Synagoge im Rahmen der Gedenkveranstaltung ein Konzert mit dem Ensemble Schall & Rauch statt, die mit ihrem Programm ‚Irgendwo auf der Welt…gibt’s ein kleines bisschen Glück‘ dem Tag einen eindrucksvollen Abschluss gaben. Das künstlerische Programm des Ensembles ruft dazu auf, wachsam zu sein, nicht nachzulassen und die uns alle verbindenden Werte zu achten, zu stärken und die Demokratie zu schützen.