Fritz Quant

Fritz Quant

Ein gern gesehener Gast in Wittlich
Ausstellung „Fritz Quant zum 125. Geburtstag“ am Sonntag, dem 3.März 2013 mit „vollem Haus“ bei strahlendem Sonnenschein eröffnet

Endlich Frühling. Blauer Himmel, Sonnenschein und etwas wärmere Temperaturen verliehen der Stadt Wittlich ein freundliches Gastgebergesicht und diese heitere Stimmung war auch während der Vernissage der Ausstellung „Gesamtkunstwerker: Der Maler, Grafiker und Gestalter Fritz Quant“ zu spüren.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch begrüßte ca 150 Besucher im übervollen großen Sitzungssaal des Alten Rathauses (respektive vor der Leinwand im Erdgeschoss, wohin die Vernissage übertragen wurde) und erklärte, dass diese Ausstellungseröffnung ein Heimspiel für Fritz Quant sei, da die komplette Raumgestaltung des eindrucksvollen Saales vom Künstler entworfen und ausgeführt worden sei. Quant gestaltete Wände, Decke und Fenster und integrierte auf Wunsch des damaligen Stadtrates heimisches Holz für die Täfelungen. Der eindrucksvolle Saal ist eine der ganz wenigen von Quant geschaffenen Innenarchitekturen, die noch existieren. Rodenkirch freute sich über den Besuch der Direktorin des Städtischen Museums Simeonstift, Frau Dr. Elisabeth Dühr, die mit einem Teil ihres Mitarbeiterstabs zur Vernissage nach Wittlich gekommen war, und dankte für die großzügigen Leihgaben aus dem Museum, welches den Nachlass des Künstlers besitzt.

Über Leben und Werk Fritz Quants sowie die Wittlicher Ausstellung, bei der er Kulturamtsleiterin Elke Scheid fachlich beriet und unterstützte, referierte eindrucksvoll der Kunsthistoriker Dr. Richard Hüttel. Er begrüßte es ausdrücklich, dass nicht „die 27. Ausstellung zum Werk von Ernst Ludwig Kirchner gefeiert, nicht erneut Matisse geehrt werde, sondern ein Künstler in Erinnerung gerufen werde, der bereits fast vergessen war.“ Hüttel zeichnete das Leben Quants von 1888 bis 1933 nach, die künstlerischen Ausbildungen und Studiengänge in Trier, München und Leipzig, die Rückkehr nach Trier, die vielen „Brotarbeiten“ wie die Entwürfe von Weinetiketten und Anzeigen von Familienereignissen, aber auch die Gemälde, die zahlreichen Radierungen und Drucke, die in der Ausstellung zu sehen sind. Quant war ein ungemein vielseitiger und moderner Künstler, der bereits ganz bewusst die Fotografie in sein Oevre integrierte, respektive für sein Werk als Vorarbeit nutzte. Und so ist in der Ausstellung zwar noch ein Skizzenbuch, aber auch bereits ein Fotoalbum zu sehen.

„Er war ein gern gesehener Gast in Wittlich, der Maler Fritz Quant“ sagte einst der frühere Wittlicher Bürgermeister Matthias Joseph Mehs, erklärte Dr. Hüttel, und so sei es begrüßenswert, dass der Trierer Quant auch heute zum seinem 125. Geburtstag in Wittlich mit dieser Ausstellung geehrt werde. Es ist nicht nur die wunderbare Gestaltung des Großen Sitzungssaales, sondern es sind auch die vielen kleineren Arbeiten, die Quant mit der Lieserstadt verbindet. So das Logo, wie man heute sagen würde, für die Drucksachen des früheren Wittlicher Weingutes Albertz, eindrucksvoll auf alten Weinflaschen in der Ausstellung präsentiert und die Notgeldscheine aus der Zeit der Inflation der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Auf diese Zeit nahmen Alexa Spielmann-Sips, Sebastian Langner und Heinz Coen in ihrer musikalischen Gestaltung der Vernissage Bezug. „Ich brauche keine Millionen“ (Peter Kreuder) wurde temperamentvoll intoniert und nahm Bezug zum kurzen Leben, er wurde nur 45 Jahre alt und starb 1933 an einem Nierenleiden, des Fritz Quant in wirtschaftlich schwieriger Zeit.


Fritz Quant